Der letzte Monat hat in Krakau nun begonnen, es ist eine Zeit des Abschieds.
Aufgrunddessen habe ich einen kleinen Text geschrieben über das Ankommen und Aufbrechen.
Viel Freude.
Züge sind seltsame Orte
Menschen raus – Menschen rein, hier scheint nichts ewig zu sein.
Zwischen dem Geruch von Erbrochenen und Urin mischt sich der Geruch von Staub und Metall.
Schwere Koffer rollen über den Boden, Rucksäcke werden getragen, Taschen geschleppt, Fahrräder geschoben und gehoben.
Ein Kind schreit. Ein Kind weint. Ein anderes Kind reimt.
Menschen laufen, Menschen raufen. Menschen fragen, Menschen klagen.
Die Züge sind voll beladen mit Schatzkisten, die Säcke gefüllt mit dem Staub der Träume werden ein letztes Mal festgezurrt. Und das angegessene Semmerl fragt den halb angesehen Film ob neben ihn noch ein Platz frei wäre.
Und dann geht es los.
Es rattert und knattert.
Rumpelt und pumpelt.
Bis er fährt.
Das riesige Ungeheuer donnert über die Gleise.
Alles ist voll. Das „wir fahren zum ersten Mal gemeinsam in den Urlaub“ sitzt neben dem „das ist aber wirklich unsere letzte Städtereise“.
Im nächsten Abteil fließen die Tränen, der laute Schrei der Verzweiflung wird übertönt von Freudengelächter der Abteilnachbarn.
Am Gang trifft die Aufregung den Schlaf, am Klo wartet die Heimkehr auf das Abenteuer.