Was, wie und warum eigentlich? #2Morgenpost

Czescz!

– und damit Hallo und guten Morgen aus Krakau!

Heute soll es darum gehen, mit welcher Organisation ich eigentlich meinen Sozialeinsatz mache, wie ich darauf gekommen bin und warum ich eigentlich nach Krakau gegangen bin.

Wie bin ich eigentlich auf die Idee gekommen?

Wie jeder andere männliche Staatsbürger muss auch ich die Wehrpflicht leisten und damit begab ich mich im Jahr 2020 zur Musterung nach St. Pölten.

Schon im Vorhinein hatte ich mir immer wieder Gedanken gemacht, was ich denn eigentlich machen möchte.

 Auch noch nach der Musterung schwankte ich zwischen der Entscheidung, ob ich mich für Militärmusik oder für einen Sozial- oder Gedenkdienst im Ausland bewerben möchte (diesen kann man sich als Zivildienst anrechnen lassen, man muss allerdings einen Einsatz von mindestens 10 Monaten absolvieren und dieser muss non profit sein). 

 Nach langem Überlegen entschied ich mich für einen Einsatz im Ausland und schickte meine Zivildiensterklärung ab. Danach wurde es erst richtig schwierig. 

Welche organisation?

Es gibt in Österreich unzählige Organisationen, die von Gedenk-, Sozial- und Friedensdienst alle Einsätze im Ausland anbieten. Dabei sollte man sich zuerst einmal überlegen, in welche Spate man möchte, also so wie vorhin erwähnt, einen Gedenkdienst (Arbeiten in Gedenkstätten an Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus, Archivarbeit, deutsche Führungen etc), Sozialdienst (soziale Tätigkeiten verteilt über die ganze Welt) oder einen Friedensdienst (Dienste zur Förderung des Friedens).

Wie man schon merkt, gibt es eine große Auswahl, da zusätzlich zu diesen großen 3 Überspaten unzählige verschiedene Einsatzorte mit verschiedenen Organisationen vorhanden sind. 

Mir half dabei insbesondere die Webseite „Weltwegweiser“ eine passende Organisation für mich zu finden  (Links zu allen Organisationen findet ihr unten). 

Zusätzlich habe ich mir einige Kennenlernvideokonferenzen  (ja man befand zu jener Zeit im Zentrum des Covid Lockdown))  bei verschiedenen Organisationen angesehen, unter anderem beim „Österreichischen Auslandsdienst“ und auch beim Verein Gedenkdienst. Bis ich schließlich bei einer Zoom-Konferenz der „Ife – Internationale Freiwilligen Einsätze“ gelandet bin, die mich vollends überzeugt hatte. 

Ich habe mich dabei für die IFE entschieden weil die Finanzierung am einfachsten geregelt war und sie sich an meine Bedürfnisse am besten angepasst hat. Was sich für mich im Nachhinein auch am besten herausgestellt hat. 

Nun begann der für mich, der schwierige Prozess einen Ort auszuwählen, der für mich am geeignetsten waren. Natürlich war diese Zeit auch sehr geprägt zweifeln, ob ich mir so einen Einsatz überhaupt zutraue.

Welche Einsatzstelle? 

Zu Beginn waren meine favorisierten Einsatzstellen Krakau, Jerusalem und São Paulo.

 São Paulo war ebenfalls wie Krakau ein Einsatzort in Bezug zur Obdachlosenarbeit, dieser fiel für mich allerdings schnell raus da ich kein Wort Portugiesisch spreche und man für diesen Einsatz mindestens A2 Kenntnisse benötigte, außerdem war es für mein persönliches Gespür doch ein wenig zu unsicher plötzlich allein irgendwo in Südamerika zu sein ohne vorher irgendeine Auslandserfahrung gesammelt zu haben. 

So begann ich mit einem Freiwilligendiener in Jerusalem zu telefonieren, er macht dort seinen Einsatz im österreichischen Pilger Hospiz, das österreichische Pilger versorgt und Österreich vertritt. 

Nach langem Überlegen und absprechen mit meiner Familie (sie waren aufgrund der politischen Lage in Jerusalem nicht sehr begeistert von der Idee meinen Einsatz dort zu machen),  entschied ich mich schließlich für Krakau, weil mich der Punkt der Obdachlosenarbeit überzeugt hatte, weil mich schon immer interessiert hatte, wie es ist in so einer großen Obdachlosenunterstützungseinrichtung zu arbeiten. 

 Zudem bat Krakau viele Vorteile, weil Polen in der EU liegt und man so kein Visum braucht und auch falls irgendetwas passiert nach Österreich zurückkann. Zusätzlich gibt es nicht so große kulturelle Unterscheidung, was für mich natürlich Vorteil und Nachteil ist.  

 Also begann ich mich für Krakau zu bewerben und mit Bruder Marek zu sprechen, dieser ist der Koordinator für den Einsatz in Österreich und bei den Kapuzinerbrüdern tätig.  Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch erfahren, dass ich bzw. wir (ich bin mit einem zweiten Freiwilligen hier) die ersten Freiwilligen aus Österreich sein werden, die in Krakau ihren Einsatz machen werden.

War Krakau die richtige Entscheidung?

Krakau stellt sich für mich jetzt schlussendlich auch als Einsatz heraus, der mich eventuell auch darauf bereit im Studium oder wo auch immer mich die Welt hinzieht im Ausland mitzuarbeiten. Da man hier nicht mit aller Gewalt in das komplett kalte Wasser springen muss, wie es in anderen Einsatzländer der Fall ist, sondern trotzdem irgendwie langsam in dieses  „kulturelle Erleben“ hineingeleitet wird. 

Allerdings kommen natürlich trotzdem ähnliche Herausforderungen auf einen zu, die auch bewältigt werden müssen, wie Sprache, andere Mentalität, Leben im Kloster etc. Natürlich denke ich manchmal auch daran, wie es gewesen wäre, hätte ich mich für ein anderes Land entschieden. 

Ich bin mir im Moment sicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist, ich lerne viel über mich selbst und wie es in einem Land zu leben in dem man die meisten Menschen sprachlich nicht einmal versteht.

Egal wo man im Ausland ist, es ist eine ganz eigene Lernerfahrung!

Ich habe im Moment auch Kontakt zu anderen Freiwilligen, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Egal ob es der Gedenkdiener in Warschau ist, jene Sozialdienerinnen die in Uganda Kinder betreuen, oder jene Sozialdiener die in Bolivien in einer Schule arbeiten oder auch jemand, der ein Au-pair Jahr in der USA macht, all diese haben mir von unglaublichen, neuen, herausfordernden, aber auch wunderschönen, ganz verschiedenen Erfahrungen berichtet – und auch mir geht es so wie ihnen.

Ich wünsche euch eine schöne Woche, do widzenia und bis nächste Woche!


Sebastian

Möchtest auch du einen Einsatz im Ausland absolvieren? Schreib mir gerne auf Instagram – hier die erwähnten Links aus dem Blog. 

https://www.weltwegweiser.at/

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https://www.internationalerfreiwilligeneinsatz.at/

2 thoughts on “Was, wie und warum eigentlich? #2Morgenpost”

    1. Sebastian Lugmayr

      Hi!

      Je nachdem wo man seinen Freiwilligeneinsatz macht, kommen auf einem unterschiedlichen Kosten zu – beispielsweise ist ein Einsatz außerhalb Europas deutlich kostspielige. Die Organisation, mit der ich auf meinen Freiwilligeneinsatz bin „Internationale Freiwilligeneinsätze“ verlangt dafür 3000 Euro.

      Dafür bekommt dann allerdings Impfungen, Flug, Unterstützung bei der Organisation, Wohnplatz & Verpflegung…. zur Verfügung gestellt. In Europa ist es günstiger und kostet weniger (alle Daten befinden sich auch auf der Webseite https://www.internationalerfreiwilligeneinsatz.at/).
      Es gibt auch noch zahlreiche andere Organisationen, die dies anders handhaben.

      Man bekommt dann von der Organisation auch noch ein Taschengeld im Monat, das man in seiner Freizeit ausgeben kann, je nach Land ist dies unterschiedlich (in Krakau bekomme ich momentan 55 Euro). Da ich aber Unterstützung von meinen Eltern habe und immer wieder in den Ferien gearbeitet habe, kann ich es mir leisten mehr zu unternehmen und mehr Geld auszugeben.
      Zusätzlich bekommt man auch noch immer Kindergeld.

      Liebe Grüße, Sebastian

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