Das Kino Pod BaranamI #Morgenpost #Lieblingsorte
Meine lieblingsorte in Krakau
Heute wollen wir einen neuen Themenbereich in diesem Blog öffnen – es soll um jene Plätze gehen, die für mich Krakau ganz besonders machen. Den Anfang macht ein Ort, den ich bereits in den ersten Tagen meines Aufenthalts in Krakau besucht habe – das Kino Pod Baranami.
Ich war im September beim Letnie Tanie Kinobranie, einem Kinofestival, das die besten Filme der Saison noch einmal spielte und habe dort zum ersten Mal dieses Kino kennengelernt. Seit damals habe ich schon viele Stunden dort verbracht und genossen.
Viel Freude.
Auf dem Weg zum Rynek Glowny

5 Minuten Fußweg entfernt vom Kloster, indem ich lebe, liegt der größte mittelalterliche Platz Europas – der Rynek Glowny (übersetzt bedeutet dies übrigens Hauptplatz).
An diesem Ort befinden sich unzählige Bars, Cafés und vieles mehr, das gesamte Stadtleben Krakaus ist hier gebündelt. Viele Menschen machen Fotos, wandern vom Platz aus in die einzelnen Straßen und genießen das Stadtleben in Krakau.
Genau hier befindet sich, ein wenig versteckt, das Kino Pod Baranami. Ich konnte es zuerst gar nicht finden, da man zuerst durch einen kleinen Hof gehen muss, bis man zu einer großen hölzernen Tür kommt, die der Eingang ist.
Das Kino ist ein kleines Studiokino, das sich darauf verschrieben hat, Arthouse Produktionen zu fördern und ein diverses cineastisches Bild zu zeichnen. Filme werden im Originalton gezeigt und meistens mit polnischen und englischen Untertiteln unterlegt.
Seit 1969, dem Gründungsjahr, greift es aktiv in das kulturelle Leben Krakaus ein. Unterschiedliche Veranstaltungen laden ein zum Nachdenken, Philosophieren, aber vor allem zum Filme schauen.
So finden immer wieder kleine (und auch große) Filmfestivals statt, wie zum Beispiel das Kinderfilmfestival oder das Stummfilmfestival. Das Kino Pod Baranami ist ein ganz besonderes Kino und das liegt nicht nur daran, dass man dort kein Popcorn kaufen kann. Es befindet sich nämlich in einem sehr alten Gebäude, das von außen etwas unscheinbar wirkt und erst, wenn man hineingeht, seine wahre Größe zeigt – der Palac Pod Baranami. Hier ist nicht nur das Kino untergebracht, sondern auch eine Bar, die zu Musik oder Kabarett Abenden einlädt.
Kino wird im Palac Pod Baranami zum Erlebnis, das, im Gegensatz zu Österreich, leistbar ist. Ein Ticket für einen Erwachsenen kostet dabei 25 Zloty (5 Euro) befindet man sich im Kinoklub (wie ich) zahlt man sogar nur 17 Zloty (3,20).

„Im Westen nichts Neues“ – ein deutscher Film in Krakau
Ich durfte hier in Krakau, sogar schon einen deutschen Film sehen, den ich auch euch empfehlen möchte. Er heißt „Im Westen nichts Neues“ und ist seit dem 28. Oktober auf Netflix zu sehen und wurde davor schon in einigen kleinen Studiokinos gezeigt.
Der Film erzählt eine bedrückende Geschichte eines jungen Mannes, der sich begeistert im Ersten Weltkrieg freiwillig zum Dienst an der Westfront meldet. Es ist eine Verfilmung des berühmten Romas „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque.
Dieser Film zählt für mich wohl zu den Besten des Jahres, weil er brandaktuell, verpackt in bewegenden Bildern, die Geschichte von jungen Männern erzählt, die in einem sinnlosen Krieg für ihr Land sterben.
Zugleich ist es auch ein einzigartiges cineastisches Erlebnis, das einem auch noch wesentlich länger nach dem Schauen des Filmes zum Nachdenken bewegt
Das beste Kino Europas?
Das Kino Pod Baranami ist mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Preis der „Europa Cinemas“ für das beste Kino Europas im Jahr 2009.Das Kino ist gerade deshalb so ein beeindruckender Ort in Krakau, weil es anders als die riesigen „Blogbuster Großkinos“ eine intime und angenehme Atmosphäre ausstrahlt. Für mich ist es jedenfalls ein „must see“, wenn man Krakau als Tourist:in besucht.
Ich werde diesen Ort jedenfalls noch öfter dieses Jahr besuchen und in einzigartige Geschichten eintauchen.
Do Widzenia und bis bald
Sebastian
PS: Hier kommt ihr zur Homepage des Kino Pod Baranamis. Hier zum Trailer des Films Im Westen nichts Neues.
Finde ich großartig Sebastian, dass du uns an deinem Leben teilhaben lässt😘